Im Englischen nennt man das berühmte Gleichnis von Jesus über den verlorenen Sohn „The Prodigal Son – der verschwenderische Sohn“. Das Wort „verschwenderisch“ bezieht sich auf Vorgänge oder Personen, die leichtfertig, extravagant oder sogar verschwendungssüchtig bis zu ihren letzten Ressourcen sind. , Aber dieser Titel ist etwas irreführend. Der Kern der Parabel ist nicht das leichtfertige und extravagante Leben des jüngeren (verlorenen, verschwenderischen) Sohnes, sondern Gottes verwegene und extravagante Liebe.
In dieser Geschichte erfahren wir, dass der jüngere Sohn sein Erbe verlangt hat. Das ist gleichbedeutend mit dem Wunsch, dass sein Vater tot wäre. Das Schockierende daran ist, dass der wohlhabende Vater den Wunsch erfüllt. Am Anfang genießt der Sohn das Leben, aber dann kommt die Hungersnot, und er kann nur Arbeit als Schweinehirt finden, eine Arbeit, die jeder gläubige Jude vermeidet. Hungrig, wird ihm bewusst, dass sogar die Tagelöhner seines Vaters besser behandelt werden. So übt er eine Rede, um seinen Vater zu bitten, ihn als Tagelöhner aufzunehmen, und macht sich auf den Heimweg.
In diesem Teil der Geschichte wird nun die verschwenderische Art des Vaters offenbart. Er sieht den Sohn aus der Ferne, läuft ihm entgegen, umarmt ihn, und küsst ihn. Obwohl der Sohn nach Schweinen stinkt, umarmt ihn sein Vater innig. Bevor er seine Rede vorbringen kann, dass er ein Tagelöhner sein möchte, ruft der Vater seinen Dienern zu, ein Fest vorzubereiten und macht seinen zurückgekehrten Sohn zum Mittelpunkt des Festes. Dies ist eine Geschichte über Gottes verschwenderische Liebe und seine extravaganten Handlungen, die in krassem Gegensatz zu üblichen, normalen Reaktionen stehen.