Im Gleichnis vom verlorenen Schaf – genauso wie in den Gleichnissen vom verlorenen Sohn und der verlorenen Münze – ist es Gott, der nach uns sucht. Es geht wieder um die Gefahr, welcher sich Pharisäer und Gesetzeslehrer aussetzen, wenn sie ihre Beziehung zu Gott als selbstverständlich annehmen.
Wir alle haben ein Gefühl von Verlorensein. In unseren besten Momenten empfinden wir, dass die Suche nach Gott hilft. Und genau in diesen Momenten ist es Gott, der uns zur Suche treibt, denn er sucht immer nach uns, und hie und da kooperieren wir! Das Bild vom verlorenen Schaf ist hilfreich, weil es offensichtlich ist, wie passiv das Schaf ist. Das Schaf läuft davon. Der Hirte geht ihm nach. Als er das Schaf findet, reagiert er mit Liebe und Freude, indem er das Schaf vom Boden hochhebt, auf seine Schultern legt und es nach Hause bringt um zu feiern.
Als Christus am Kreuz für uns starb, tat er genau das Gleiche für uns! Wir sind die Schafe, welche nach Hause zum Fest gebracht werden! Es ist an der Zeit, sich dieser Tatsache bewusst zu werden und freudig am Fest teilzunehmen. Es gibt keine grössere Quelle des Lebenssinns und der Lebensfülle, als dies zu wissen und im eigenen Leben als wahr zu erfahren.